Kann das weg...?

Unkraut jäten auf deiner Internetseite

Unkraut? Internetseite? Was hat das miteinander zu tun?! Ganz viel, finde ich.

Was ist Unkraut?

Unkraut an sich gibt es ja eigentlich nicht. Im Garten bezeichnen wir zB. Wildkräuter als „Unkraut“. Oder generell alles Blühende, das sich auf unserem schönen Rasen findet. Dabei erscheinen uns die selben Blumen sehr schön, wenn sie im Blumenbeet oder auf einer Bergwiese wachsen.

Es gibt also kein Unkraut, sondern nur den unerwünschten Platz für ein und die selbe Pflanze. Löwenzahn im Rasen vor der Terrasse = nicht erwünscht, Löwenzahn am Wegrand für die Kinder zum Pusten = toll! Also geht es um den passenden Standort.

Deine Internetseite ist dein Standort. Was ist dort erwünscht? Und was empfindest du als nicht passend? Wenn du deine Internetseite schon seit einiger Zeit im Netz hast, wird sich vermutlich einiges Unkraut dort niedergelassen haben. Veraltete Newsbeiträge, Mitarbeiter, die gar nicht mehr im Unternehmen sind, Aussagen hinter denen du inzwischen gar nicht mehr stehst. Vielleicht hat sich in den letzten Jahren auch dein Firmenfokus geändert – und die Seite zeigt das noch gar nicht so richtig. Dafür findet man Produkte und Angebote auf der Seite, die du nicht mehr gerne verkaufst, weil sie keinen Spaß machen oder zu wenig Profit abwerfen.

Warum überhaupt jäten?

Wenn im Garten zu viel Unkraut wächst, hat die eigentliche Pflanze nicht mehr genug Licht & Nährstoffe, um sich optimal zu entfalten. Sie wird nicht mehr gesehen, bleibt klein und schwach und stirbt vielleicht sogar ab.

Wenn sich auf deiner Internetseite zu viele Dinge befinden, die nur schmückendes Beiwerk sind – und dem Hauptthema den Fokus rauben, dann werden dich deine Kunden nicht erkennen. Nicht erkennen, wofür du stehst, was du ihnen bieten kannst – und es werden Kunden zu dir kommen, die am Beiwerk interessiert sind, nicht aber an deinem Hauptprodukt. Sie bringen vielleicht Aufträge, aber kein Geld. Sie fragen an, aber kaufen dann nicht. Die „guten“ Kunden drehen an der Tür um und kontaktieren dich nicht.

Was ist DEIN Unkraut?

Bevor du zu jäten beginnst, brauchst du einen Plan, wie deine Internetseite aussehen soll. Im Garten würde ich dich fragen: Magst du akkurat gepflegten englischen Rasen, oder lieber eine unkomplizierte Spielwiese für die Kinder? Blumenbeete? Welche Farben magst du besonders gern? Brauchst du einen Grillplatz und Sitzgelegenheiten für viele Gäste? Oder lieber ein stilles Plätzchen für dich ganz allein? Was soll ein Besucher als erstes sehen, wenn er in deinen Garten kommt? Wie soll er sich fühlen? Welchen Eindruck möchtest du bei ihm hinterlassen?

Es gibt nicht DEN perfekten Garten – denn der sieht für jeden sehr unterschiedlich aus...! Die Frage ist: Wie sieht DEIN Garten aus, in dem du dich wohlfühlst? Wo sich die Leute wohlfühlen, die du gerne um dich hast.

Erst, wenn du das weißt, kannst du mit dem Jäten beginnen. Dann weißt du, was weg muss und was bleiben soll.

Ein Beispiel:

Dein Wunsch: Du möchtest gerne mit deinen Freunden spontane Sommerparties bis zum Morgengrauen feiern.
Status Quo: Du hast einen perfekt gepflegten Rasen, tolle Rosenbeete beim Eingang und eine stylische Feuerstelle – sitzt aber meistens allein im Garten. Du hast nur einen einzelnen Gartensessel verfügbar, gewöhnlich nicht mehr als zwei Bier zuhause und bist überhaupt meistens sehr gestresst.
Fazit: Unter diesen Voraussetzungen werden die Gäste vermutlich nicht lange bleiben oder gar nicht erst auftauchen.

Ausjäten bedeutet in diesem Fall: Vergiss den perfekt gepflegten Rasen für ein paar Wochen. Besorg dir eine gemütliche Sitzecke. Räume das Gerümpel von der Terrasse. Lagere Bier und Weinvorrat ein, besorge dir einen Grillrost für die Feuerstelle und Fleisch im Tiefkühler für eine spontane Grillerei. Schreib am nächsten schönen Sommertag ein SMS in die Runde und nimm dir Zeit für deine Gäste, wenn sie da sind.

Oder alternativ: Pflege unkomplizierte Freunde, die spontan mit Klappstühlen und einer Kiste Bier vor der Tür stehen. In diesem Fall müsstest du dich nur noch darum kümmern, dass du zu diesem Zeitpunkt auch zuhause bist ;-)

Tja. Jetzt wirst du vielleicht die Augen verdrehen und sagen: Ja, klar, ist ja total logisch...! Und so ist es auch: wenn man den klaren Blick auf die Situation hat, ist es auch logisch.

Und wie sieht es mit deiner Internetseite aus? Ist da auch alles klar und logisch? Wenn du viel Gerümpel dort hast, Dinge die deinen Wunschkunden gar nicht interessieren – und er in all den Informationen gar nicht das findet, was ihn wirklich interessiert – glaubst du, dass er dann gerne auf deiner Seite bleibt? Dass er spontan bei dir klingelt und einen Auftrag vergeben möchte?

Das wird er nur tun, wenn er sich willkommen fühlt. Wenn ihm – VOR der persönlichen Kontaktaufnahme mit dir – klar ist, dass du ihm etwas bieten kannst, was er braucht und möchte.

Loslassen ist schwerer als sammeln...

Neue Dinge anzuhäufen ist leichter als etwas loszulassen. Das kennst du vielleicht von deiner Wohnung oder deinem Kleiderschrank. Wie viele Dinge sind da, die du eigentlich nicht mehr benutzt, die nicht mehr passen, die dir in Wahrheit keine Freude mehr bringen...

Die gute Nachricht ist: wenn du ganz genau weißt, was du willst und wo du hin möchtest, geht das Loslassen leicht und schnell. Da wird dir schlagartig klar, was nicht mehr passt. Wichtig ist also der Prozess VOR dem Loslassen.

Bevor du überlegst, welche Elemente, Texte, Bilder auf deiner Internetseite bleiben sollen, musst du dir klar sein, wer du überhaupt bist, was du ausstrahlen möchtest. Welche Kunden du anziehen möchtest. Was ist dein zentraler Attraktivitäts-Punkt für sie? Warum und mit was kannst du ihnen konkret eine Freude machen? Und „Freude machen“ meine ich im Sinne von: Welches Produkt, welche Dienstleistung möchten sie gerne von dir, mit welchem Problem/Anliegen kommen sie zu dir, das du mit deinem Angebot lösen kannst?

Dabei geht es oft nur zum Teil um das Produkt selbst, sondern auch um das Gefühl, das du bei ihnen auslöst. Der Interessent muss SPÜREN, dass du ihn zufrieden und glücklich machen kannst. Dafür musst du natürlich nicht nur deinen Fokus, sondern auch deinen Wunschkunden sehr gut kennen.

Weiterer Vorteil vom Ausjäten:

Du machst den (unerwünschten) Kunden klar,
was sie bei dir NICHT bekommen!

Die einzelnen Schritte

1. GARTENPLANUNG
Bevor du deine Internetseite überarbeitest überlegst du also, wie dein „Garten“ aussehen soll.
Welche Gäste möchtest du gerne dort haben?
Notiere es dir schriftlich. Das hat mehr Tiefe als nur Gedanken im Kopf.

Wenn du hierzu noch Hilfe brauchst, lies dir diesen Artikel zum Thema Wunschkunde durch.

2. WAS PASST?
Dann schlüpfe in die Schuhe deines Besuchers: Schau mit dem Blick / dem Anliegen / dem Wunsch deines Interessenten auf die Seite – und überlege, welche Informationen und Emotionen er braucht, um sich wohl und richtig zu fühlen. Alles da?
Wenn nicht, notiere dir die fehlenden Dinge – und ergänze sie an passender Stelle auf der Internetseite. Vielleicht ist alles da – aber sollte noch anders und besser sortiert / präsentiert werden? Notieren und umsetzen.

3. WAS PASST NICHT?
Und nochmal ein Blick aus der Sicht deines Wunschkunden: Was ist auf der Seite, das er NICHT braucht? Das ihn ablenkt vom Wesentlichen.
Das lass weg. Oder „räume“ es in eine tiefere Ebene, die du ihm in einem zweiten Schritt anbietest.

4. MACH ES DEN SCHNECKEN UNGEMÜTLICH
Dann kommt der Gegencheck. Überlege, welche Kunden du NICHT möchtest. Stell dir deinen Anti-Kunden vor, blicke mit seinen Augen auf deine Internetseite und überlege, was ihn richtig anödet. Ist er genervt und unzufrieden? Sehr gut!

Tipp zu Punkt 2 und 3: Überlege dir drei konkrete, realistische Anliegen, die ein Besucher haben könnte. Zum Beispiel:

  • “Es ist kurz nach 17 Uhr. Hat der Laden noch offen?”
    Anm.: Möchte schnell die gewünschte Information finden.
    Vermutlich greift er mit dem Handy und ohne schnellem WLAN zu. > Verwende auch du für den Check dein Handy!
    Starte ev. sogar mit der Google-Suche und nicht direkt auf deiner Internetseite...!
  • “Ich möchte mein Hausdach sanieren. Ist das ein geeigneter Anbieter?”
    Anm.: Möchte als Erstes (ganz banal!) die Gewissheit, dass es sich um einen Zimmerer/Spengler handelt, sehen, ob sich dieser in seinem näheren Umkreis befindet, einen kurzen Überblick über die Dienstleistungen, Beispielfotos von anderen Dachsanierungen sehen, ev. Kundenmeinungen / vorher-nachher-Fotos von erfolgreichen Sanierungen und im besten Fall: eine schnelle, einfache Kontaktmöglichkeit, um ein Angebot anzufragen.
  • “Ich möchte ein Ersatzteil bestellen.”
    Anm.: Wie schnell findet er das passende Ersatzteil - oder eine Support-Hotline, bei der er anfragen kann?


Nach diesen vier Schritten hat du wieder einen sauberen Garten, eine klare Internetseite, die einladend auf die richtigen Menschen wirkt. Schließlich willst du nicht jeden beliebigen Kunden bedienen, sondern nur viele, die Freude machen und gutes Geld bringen.

Hast du ein klares Bild von deinem Wunschkunden? Davon, was du bist und willst?

Wenn du einen unterstützenden Blick von außen brauchst, melde dich.

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Wer?

Über die Autorin

Karin Lutz ist Spezialistin für authentische Online-Auftritte. Seit über 20 Jahren unterstützt sie Unternehmer dabei, ihre Strahlkraft zu finden, diese in die digitale Welt zu übertragen – und ihr DIGITALES DU in voller Größe im Internet abzubilden. Sie findet: nur wer optimal sichtbar ist, zieht die passenden Wunschkunden an!

 

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